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10. Berliner Abendgespräch

Es spricht Jean Ziegler zum Thema:

„Der Hass auf den Westen“
Samstag, den 20. November 2010, 18 Uhr
P+P Pöllath +Partners Berlin
Potsdamer Platz 5 10785 Berlin

Der Schweizer Soziologieprofessor und Globalisierungskritiker Jean Ziegler wird über sein letztes Buch „Der Hass auf den Westen – Wie sich die armen Völker gegen den wirtschaftlichen Weltkrieg wehren“ sprechen. Dabei geht es ihm nicht um den „pathologischen Hass der Terroristen“, sondern um die seiner Meinung nach durchaus begründete feindselige Haltung gegenüber der westlichen Welt. Die Ursachen hierfür sind zum einen in dem durch Jahrhunderte der Sklaverei und der kolonialen Unterdrückung verwundeten Bewusstsein der Menschen der südlichen Hemisphäre zu suchen, zum anderen in der ‚westlichen‘ Doppelzüngigkeit, wenn es um Demokratie, Menschenrechte und Rechtstaatlichkeit geht. Dieser vom ‚Westen‘ diktierte Ethnozentrismus wird von der so genannten Dritten Welt nicht mehr länger toleriert. Ziegler leitet aus Entwicklungen z.B. in Südamerika und anderen Teilen der Welt manche schockierenden und auch stark umstrittenen Thesen ab. Diese will er auch als Alternativen verstanden wissen, als Anzeichen einer sich jenseits von Ideologien entwickelnden neuen Zivilgesellschaft, in der auch die ‚Stimme für Menschen ohne Stimme‘ ihren Platz hat. Im Anschluss an den Vortrag von Jean Ziegler findet eine Diskussion mit dem Referenten statt. Die Gesprächsmoderation übernimmt Herr Rupert Neudeck, Gründer des Komitees Cap Anamur / Deutsche Notärzte e.V. und Vorsitzender des Friedenskorps Grünhelme e.V.

Zur Person des Vortragenden: Prof. Dr. Jean Ziegler gehört zu den international profiliertesten Kritikern weltweiter Profitgier. Er engagiert sich in seiner Funktion als Vizepräsident des Beratenden Ausschusses des UNO-Menschenrechtsrates weltweit für die Verbesserung der Lebensumstände der Menschen in den Entwicklungsländern. Von 2000 bis 2008 arbeitete er, trotz Widerstand der USA, als UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung im Namen der Menschenrechtskommission und des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen. Schon in jungen Jahren bestärkten Zusammentreffen mit Jean-Paul Sartre und Che Guevara, sowie seine erschütternden Erfahrungen als UN-Experte im Kongo, Anfang der 60er Jahre, seinen Wunsch, sich tatkräftig für Menschenrechte einzusetzen. Als Professor der Soziologie an der Genfer Universität, von 1977 bis 2002, und als ständiger Gastprofessor an der Sorbonne in Paris tritt er für die Anliegen der Entwicklungsländer ein. Internationale Anerkennung, aber auch heftige Kritik und Diskussionen, folgen regelmäßig auf seine provokanten Publikationen als Sachbuchautor, in denen er den Hunger auf der Welt und die Auswüchse der Globalisierung anprangert. Sein Buch „Das Imperium der Schande“ (2005) wurde zum Weltbestseller und für seine letzte Veröffentlichung „Der Hass auf den Westen“ (2009) hat er den internationalen Literaturpreis für Menschenrechte erhalten.

Referenten: Prof. Dr. Jean Ziegler (Beratender Ausschuss des UNO-Menschenrechtsrats)
Datum
20.11.2010
Uhrzeit: 19:00
Ort
P+P Pöllath + Partners
Potsdamer Platz 5
10785 Berlin
Veranstalter
P+P Pöllath + Partners