14. Berliner Steuergespräch

Es spricht Klaus Töpfer zum Thema:

„Die Energiewende in Deutschland – Irrweg oder Chance für eine stabile wirtschaftliche Entwicklung?“
Mittwoch, den 24. Oktober 2012, 19 Uhr
P+P Pöllath + Partners Berlin
Potsdamer Platz 5 10785 Berlin

Nach der Katastrophe von Fukushima 2011 ist ein hochtechnisiertes Land wie die Bundesrepublik Deutschland erneut mit der Frage konfrontiert, wie sie mit dem atomaren Restrisiko umgehen soll. Die derzeitige Regierung hat sich entgegen ihrem ursprünglichen Plan einer Laufzeitverlängerung für die Abschaffung aller Atomkraftwerke bis 2022 entschieden. Wie ist dieses ambitionierte Ziel, Kernenergie durch Strom aus erneuerbaren Energien zu ersetzen, zu bewerten? Lässt es sich überhaupt realisieren? Wird dabei ein ökologisches Risiko nur durch ein anderes ersetzt? Welche Folgen ergeben sich ökonomisch, ökologisch und sozialpolitisch? Ist der Ausstieg ein Irrweg oder eine Chance, mehr Zukunftsverantwortung zu übernehmen?

Zur Person des Vortragenden:

Professor Dr. Klaus Töpfer ist Exekutivdirektor des 2009 gegründeten Instituts für Klimawandel, Erdsystem und Nachhaltigkeit (Institute for Advanced Sustainability Studies - IASS) in Potsdam. Herr Töpfer zählt zu Deutschlands renommiertesten Umweltexperten. Er ist seit 40 Jahren Mitglied der CDU und wurde ein Jahr nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl (1986) zum Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in das neugegründete Umweltministerium berufen. In seiner Amtszeit leitete er vor 20 Jahren die deutsche Delegation auf den ersten WeltKlimagipfel in Rio de Janeiro (1992) und war maßgeblich an den Verhandlungen zur Klima-Konvention beteiligt. Nach seinem Abschied aus der Bundesregierung trat Herr Dr. Töpfer 1998 seine Ämter als Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) in Nairobi und als Unter-Generalsekretär der Vereinten Nationen an, welche er bis 2006 innehatte. In dieser Zeit forcierte er die internationale Zusammenarbeit beim Klimaschutz. Der Umweltexperte und Volkswirt ist seit 2008 Vizepräsident der Welthungerhilfe und berät seit Anfang 2010 das Wüstenstrom-Solar-Projekt DESERTEC. Nach den Reaktor-Katastrophen in Fukushima und der wieder erstarkten Debatte um den Atomausstieg in Deutschland wurde er im März 2011 Co-Vorsitzender der Ethikkommission für eine sichere Energieversorgung der deutschen Bundesregierung. Klaus Töpfer hat für sein umweltpolitisches Engagement zahlreiche Auszeichnungen, darunter vier Bundesverdienstkreuze, mehrere Ehrendoktorwürden sowie verschiedene Umweltpreise erhalten, wie z.B. 2008 den Deutschen Nachhaltigkeitspreis für sein Lebenswerk auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit.