Steuerliche Arbeitsanreize - Insbesondere Aktivrente, steuerfreie Überstundenzuschläge und Mehrarbeitsprämien
„Wir müssen in diesem Land wieder mehr und effizienter arbeiten. Mit Vier-Tage-Woche und Work-Life-Balance werden wir den Wohlstand nicht erhalten können.“ Ganz im Zeichen dieses bekannten Credos von Bundeskanzler Friedrich Merz stehen die von der Regierung bemühten Anreize für Menschen, die mehr und länger arbeiten wollen, im nun vorliegenden Entwurf für das „Arbeitsmarktstärkungsgesetz“, welches am 1. Januar 2026 in Kraft treten soll. Befürworter adeln das Gesetz als Beitrag gegen den Fachkräftemangel und zur Stabilisierung des Rentensystems. Verbände und Fachleute warnen jedoch vor einseitigen Vorteilen für Besserverdiener, Mitnahmeeffekten und Steuerausfällen sowie einer begrenzten Wirksamkeit. Im Rahmen des 98. Berliner Steuergesprächs werden wir die aktuellen Entwicklungen und zukünftigen Perspektiven der steuerlichen Arbeitsanreize diskutieren. Nach einem einführenden Vortrag zum Stand der Gesetzgebungsarbeiten erfolgt eine wissenschaftliche Einordnung der vorgeschlagenen Maßnahmen. Im Zentrum stehen dabei deren ökonomische Wirkungen, insbesondere Fragen der fiskalischen Mindereinnahmen sowie der tatsächlichen Wirksamkeit. Ergänzend werden Erfahrungen aus Österreich mit vergleichbaren Anreizsystemen vorgestellt und arbeitsrechtliche Aspekte erörtert.
Referate
- Anette Wagner | Bundesministerium der Finanzen
- Prof. Dr. André Meyer | Universität Bayreuth
Podium
- Prof. Dr. Daniel Blum | Wirtschaftsuniversität Wien
- Dr. Martin Beznoska | Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.
- Dr. Karina Bischoff | Bird & Bird LLP
Gesprächsleitung
- Prof. Dr. Johanna Hey | Universität zu Köln